Die Bestimmung der mechanischen Eigenschaften von Böden bzw. Baugrund ist ein wichtiger Bestandteil des Erd-, Wasser- und Verkehrsbauwesens. Die sichere Bestimmung der Korngrößenverteilung von Böden nimmt dabei eine besonders wichtige Rolle ein, da sie instrumentelle Aussagen zu den erdstatischen Eigenschaften des Bodens liefert und damit für die Umsetzung von geplanten Bauvorhaben maßgeblich ist.

Das Ermitteln der Korngrößenverteilung mittels Siebanalyse bildet unter anderem die Grundlage für die Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit, der Tragfähigkeit, der Frostempfindlichkeit und der Erosionsempfindlichkeit des untersuchten Bodens – wichtige Kernpunkte für die Klassifikation der Stabilität von Böden für Bauvorhaben aller Art. Bodenmechanische Untersuchungen werden als Bindeglied zwischen dem eigentlichen „Baugrund“ (dem Boden) und den Eingangsparametern von numerischen und analytischen Berechnungen gesehen.

Ziel der Bestimmung der Korngrößenverteilung ist die Feststellung des prozentualen Massenanteils (xmi) der unterschiedlichen Korngrößenfraktionen Ton, Schluff, Sand, Kies und Steinen, wobei dem Feinanteil von Bodenproben besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, da dieser die geotechnischen und geohydraulischen Eigenschaften des Baugrundes maßgeblich beeinflusst.

Konventioneller Analysensieb-Satz nach DIN ISO 17892 bzw. DIN 18123 zur Bestimmung der Korngrößenverteilung von Bodenproben


Eine korrekte Bestimmung der Korngrößenverteilung von Baugrund ist von kritischer Wichtigkeit für die öffentliche Sicherheit, da sie die Grundlage für die statische Sicherheit des Bauvorhabens bildet. Aufgrund dessen sind die Methoden und Instrumente für die labortechnische Bestimmung der Korngrößenverteilung von Bodenproben in verbindlichen Normen festgelegt. Für grobe Böden wird die Korngrößenverteilung mittels Siebung geprüft; bei Feinböden oder gemischten Böden kommen Siebung und Sedimentation in Kombination zum Einsatz.

Die Verfahren und instrumentellen Vorgaben werden in der internationalen Norm DIN EN ISO 17892-4 geregelt (Geotechnische Erkundung und Untersuchung - Laborversuche an Bodenproben - Teil 4: Bestimmung der Korngrößenverteilung). Diese Norm ersetzt die lange gültige DIN 18123: Baugrund, Untersuchung von Bodenproben - Bestimmung der Korngrößenverteilung. Die eigentliche Klassifizierung und technische Beschreibung von Boden / Baugrund ist über die ISO 14688 festgelegt (Geotechnische Erkundung und Untersuchung - Benennung, Beschreibung und Klassifizierung von Boden).

Die Bestimmung der Korngrößenverteilung ist laut DIN EN ISO 17892 mit einem Satz von Analysensieben gemäß der DIN ISO 3310-1 und 3310-2 sowie geeigneten Aufnahmeschalen vorzunehmen, wobei die Anzahl der Siebe und deren Maschen- bzw. Nennlochweiten auf die zu untersuchende Probe abzustimmen ist, sodass Unstetigkeiten in der Korngrößenverteilungskurve sicher festgestellt werden können. Blau-Metall bietet alle gängigen Drahtgewebe- und Quadratlochsiebe nach den geforderten Normen DIN ISO 3310-1 und 3310-2 und kann damit eine Komplettlösung für Kornverteilungsbestimmungen nach DIN EN ISO 17892 anbieten. Eine hohe statistische Sicherheit garantieren wir durch lückenlose optische Vermessung aller von uns hergestellten Siebe bevor diese unser Haus verlassen (auf Kundenwunsch stellen wir Abnahmeprüfzeugnisse oder führen eine kalibrierende optische Vermessung der Siebe durch).

Aufgrund der enormen Wichtigkeit der Korngrößenverteilung als Bodenparameter sollte dringend auf die Einhaltung der Analysensieb-Norm bei den verwendeten Sieben geachtet werden und die vorgegebenen Intervalle für die Re-Zertifizierung von gebrauchten Sieben sollte ebenfalls Beachtung finden. (vgl. Bundesgesetz über das Messwesen, DIN ISO 9001, DIN ISO 3310)

Die Re-Zertifizierung von Analysensieben bietet Blau-Metall als Service an; für die Re-Zertifizierung von Blau-Metall Sieben gestatten wir Rabatte von bis zu 35% auf den Rezertifizierungspreis von Fremdsieben. Weiterführende Informationen zur Zertifizierung & Re-Zertifizierung.

Siebsatz für Bodenanalyse nach DIN ISO 17892-4 bzw. DIN 18123


Lieferzeit: ca. 10 Tage nach Auftragseingang

Artikel Norm Verfügbare Durchmesser
Analysensieb Quadratloch 63,0 mm DIN ISO 3310-2 200, 300, 400 mm
Analysensieb Quadratloch 31,5 mm DIN ISO 3310-2 200, 300, 400 mm
Analysensieb Quadratloch 16,0 mm DIN ISO 3310-2 200, 300, 400 mm
Analysensieb Quadratloch 8,0 mm DIN ISO 3310-2 200, 300, 400 mm
Analysensieb Quadratloch 4,0 mm DIN ISO 3310-2 200, 300, 400 mm
Analysensieb Drahtgewebe 2,0 mm DIN ISO 3310-1 200, 300, 400 mm
Analysensieb Drahtgewebe 1,0 mm DIN ISO 3310-1 200, 300, 400 mm
Analysensieb Drahtgewebe 500 µm DIN ISO 3310-1 200, 300, 400 mm
Analysensieb Drahtgewebe 250 µm DIN ISO 3310-1 200, 300, 400 mm
Analysensieb Drahtgewebe 125 µm DIN ISO 3310-1 200, 300, 400 mm
Analysensieb Drahtgewebe 63 µm DIN ISO 3310-1 200, 300, 400 mm
Siebpfanne 200, 300, 400 mm




Durchführung Trockensiebung:



Nach Zusammenstellen des Siebturms wird die vorher ausgewogene, trockene Probenmenge auf das obere Sieb gegeben (die Lochweiten der Siebe sind nach unten absteigend). Die Probe wird für eine vorgegebene Zeit einer in der geltenden Norm definierten Bewegung ausgesetzt (mittels Siebmaschine). Die Rückstände auf jedem einzelnen Analysensieb werden nach der Siebung mit einer geeigneten Waage ermittelt und in Massenprozentanteile der Gesamtprobemasse umgerechnet. Diese werden dann halblogarithmisch als Summenkurve im Körnungsdiagramm eingetragen und liefern so die charakteristische Körnungskurve des untersuchten Bodens.

Kornverteilungskurven (Sieblinien, Körnungskurven) für verschiedene Bodenzusammensetzungen (Bild: Wikimedia/Sascha Pöschl)